Etappen des Mauerradwegs

Genau 200 Kilometer folgt der Mauerradweg dem ehemaligen Grenzverlauf um und durch die bundesdeutsche Hauptstadt. Auf einer 7-tägigen Radreise passieren Radler auf den Touren weltberühmte Sehenswürdigkeiten und tauchen auch außerhalb der Stadt in die wechselvolle junge Geschichte der Bundesrepublik ein.

Tag 1: Anreise nach Potsdam

Brandenburgs Landeshauptstadt ist eine wahre Fundgrube für Kulturinteressierte. Hier hielten die preußischen Könige Hof, Genies wie Voltaire und Mozart weilten innerhalb der Stadttore und später fühlte sich die Filmindustrie inmitten der Parkanlagen und Palais wohl. Babelsberg ist darüber hinaus für sein romantisches Schloss bekannt. Bevor man auf dem Fahrradsattel Platz nimmt, sollte man unbedingt Schloss Sanssouci bestaunen. Dieses Hohenzollernschloss in Brandenburg wurde 1990 von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe erklärt.

Tag 2: Von Potsdam nach Spandau

Gleich am nächsten Morgen verlässt man die Residenzstadt und radelt über ein Symbol des Kalten Krieges. Die Glienicker Brücke fungierte im Jahre 1986 als Schauplatz des dritten und letzten Argentenaustausches zwischen der USA und der Sowjetunion. Entlang malerischer Havellandschaften und vorbei am von viel Grün überwucherten Fort Hahneberg erreicht man nach 35km Strecke Spandau. Die St.-Nikolai-Kirche, die Zitadelle und das Gotische Haus gehören zum touristischen Pflichtprogramm auf der Radtouren.

Tag 3: Von Spandau nach Hohen Neuendorf

Die folgende Tagesetappe auf dem Mauerweg ist 40km lang. Auf der Fahrt durch den Spandauer Forst passiert man ein ehemaliges DDR-Sperrgebiet. Im Anschluss folgt der Mauer-Radweg dem überwucherten Nieder-Neuendorfer-Kanal. In unmittelbarer Umgebung dazu erheben sich sieben tausendjährige Linden. Alsdann tut sich der Laßzinssee vor den Augen der Radreisenden auf. Er geleitet inmitten der Natur zurück zur Havel, dem ehemaligen Grenzfluss. Im noch heute existierenden Wachturm Nieder-Neuendorf erfährt man Wissenswertes über die ehemalige Befestigungsanlage. Am Ende eines idyllischen Radfahrtages wird man zu einem Besuch in der chinesischen Himmelspagode verleitet.

Tag 4: Von Hohen Neuendorf nach Berlin-Mitte
gut ausgeschildert geht es auch ohne Karte in Berlin voran

Bild: Velociped

Nach den vielen Natureindrücken der ersten Reisetage erfolgt nun die Fahrt in das Herz der Hauptstadt. Bis man allerdings nach 37 Kilometern vor dem Brandenburger Tor die Etappe auf dem Mauerweg in der Berliner Innenstadt beendet, radelt man zunächst durch ein Kleinod: Den Tegeler Fließ. Weiter geht es Richtung Lübars, dem einzigen Dorf innerhalb Berlins. Die Heidekrautbahntrasse führt die Radler gen Märkisches Viertel und weiter nach Mitte. Dort kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Mauer-Radweg macht Station an der Bornholmer und Bernauer Straße und verläuft abschließend Unter den Linden bis zum belebten Pariser Platz. In Berlin locken mehr als 175 Museen viele Besucher an. Darunter unter anderem das Pergamonmuseum oder das Deutsche Historische Museum. Außerdem gibt es auch viel Kuriositäten Deutschlands zu entdecken. Zum Beispiel im Deutschen Currywurst-Museum oder im DDR Museum. Hier kann man viel Interessantes über die Kultur des Sozialismus zu erfahren.

Tag 5: Von Berlin-Mitte nach Berlin-Grünau
immer geradeaus geht es auch ohne karten - entlang der spree

Bild: Velociped

Gleich nach dem Etappenstart wartet ein Highlight des Mauerwegs auf die Reisenden: Die Ankunft am Checkpoint Charlie. An diesem ehemaligen Grenzübergang erhält man viele Informationen zum Verlauf der Grenze in Deutschland. Danach macht man unterwegs mit dem Rad Halt an der East Side Gallery und erreicht nach insgesamt gut 41 Kilometern Berlin-Grünau. Dort darf sich im Langen See erfrischt werden. Wer möchte, fährt mit der S-Bahn abends zurück in die City, um das Berliner Nachtleben zu erleben.

Tag 6: Von Berlin-Grünau nach Potsdam

Die riesigen Plattenbauten der Gropiusstadt begleiten die ersten Kilometer der abschließenden, insgesamt 47 Kilometer langen Route. Danach passiert man mit dem Rad Marienfelde. Bis 1990 existierte hier ein Auffanglager für insgesamt 1,3 Millionen DDR-Flüchtlinge. Eine Gedenkstätte samt Museum gewährt interessante Einblicke. Entlang des Teltowkanals und Königswegs kommen Radfahrer zum Kontrollpunkt Dreilinden, radeln am Ufer des Griebnitzsees entlang und kehren schlussendlich in Potsdamer Gefilde zurück.

Tag 7: Potsdam Abreise

Das Frühstück setzt den Schlusspunkt unter die erlebnisreichen Etappen und Abschnitte der Tour entlang des Mauerradwegs. Ein guter Zeitpunkt sich auf neue Radreisen zu freuen und die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren zu lassen.