Die Berliner Mauer als Austellungsfläche

Die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain ist ein bedeutendes historisches Denkmal und Open Air Galerie zugleich. Bei Touristen gehört der Besuch an dem längsten, noch erhaltenen Teil der früheren Mauer, die zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke der Mühlenstraße folgt, längst zum Pflichtprogramm. Nicht nur zu Fuß, auch mit dem Rad finden zahlreiche Besucher zur East Side Gallery, z.B. bei einer Tour auf dem Mauerradweg.

Seit 1991 unter Denkmalschutz

Bereits im Jahr 1990, wenige Monate nach Öffnung der Berliner Mauer, begannen 118 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, das gut 1,3 Kilometer lange Teilstück an der Spree zu bemalen und mit überwiegend politischen Motiven zu gestalten. Dies war das erste gesamtdeutsche Kunstprojekt. Der ursprüngliche Plan, die einzelnen Segmente als Wanderausstellung um die Welt zu transportieren wurde später wieder fallen gelassen. Stattdessen stellte man die East Side Gallery Ende 1991 unter Denkmalschutz.
Aufgrund der Witterung und fortschreitendem Vandalismus, wurden knapp 20 Jahre später die meisten Gemälde noch einmal übermalt und erneuert. Viele der Künstler, die noch ausfindig gemacht werden konnten, verweigerten die Wiederherstellung ihrer Werke jedoch. Grund dafür war zum Teil die geringe Aufwandsentschädigung, die dafür geboten wurde, aber auch der rücksichtslose Umgang mit den originalen Werken, die durch das Übermalen zerstört würden.

Neuere Veränderungen

Einige Abschnitte der East Side Gallery wurden im Laufe der Jahre aufgrund von städtebaulicher Entwicklung entfernt, so etwa für einen Zugang zu einer Bootsanlegestelle im Sommer 2006. Mehr als 40 Meter wurden dafür heraus getrennt und versetzt, um den Zugang zum Ufer zu erleichtern und einen freien Blick auf die Spree zu ermöglichen. 2013 wurde ein weiterer Teil für den Bau eines modernen Wohnhauses zwischen Mauer und Spree, inmitten des einstigen Todesstreifens, heraus gelöst. Insbesondere die letztere Maßnahme stieß bei der Bevölkerung mehrfach auf schwere, jedoch ergebnislose Proteste und auf Kritik aus dem In- und Ausland – zum Teil mit prominenter Unterstützung.